Tag-Nacht-Gleiche
Einmal mehr versammelten sich die Bewohner von Carima am Hafen.
Sie wollten alle zusammen nach Amazonien reisen, da sie alle eingeladen wurden.
Denn dort erwartete sie ein Einblick in die heidnischen Bräuche der Amazonen.

Auch Smaragd schloss sich dem Trupp an und begab sich aufs Schiff.
Dort suchte sie die Nähe von Calosa der Bäuerin,
um die Überfahrt gut zu überstehen.
Calosa hat eine sehr endspannte und ruhige Art,
dies übertrug sich auch auf den kleinen Tiger.

Endlich waren sie in Amazonien angekommen.
Sofort rannte der Tiger vom Schiff an Land.
Kerstin die Amazone hieß alle Willkommen, die eintrudelten.
Der Nase vom Tiger entging nicht,
dass gleich beim Hafen die Festtafel schon bereitstand. *GLUBBSCH*.
Kerstin konnte dem Blick nicht widerstehen und erlaubte Smaragd,
sich eine Haxe zu nehmen.
Das lies sich der Tiger nicht zweimal sagen,
schon riss sie dem Schwein ein Bein aus. *RATSCH*.

Smaragd beobachtete das Treiben und mampfte sichtlich zufrieden
an ihrer Haxe. *mampf, schmatzt*.
Alle warteten geduldig,
bis nach und nach weiter Schiffe aus Carima eintrafen.
Blue die Wildhüterin trat nun auch hinzu, zu den wartenden Gästen.

Smaragd winkte Blue freudig und schmatzend zu.
Blue erschnupperte den leckeren Duft auch, *oh was gibt es da? *
Kerstin, *viele gute Sachen, Blue … aber erst hinterher*.
Deutete dabei zu den Tischen hinüber.
Blue liess es sich nicht nehmen und naschte von der Suppe.
Danach setzte sie den Bettelblick auf, den sie von Sma gelernt hat.
Kerstin kicherte, *iiii, du lässt dich eh, nicht aufhalten*
und grinste Blue an.

Der Tiger sah den Blick von Blue auch und hielt ihr,
ihre angebissene Keule entgegen.
Blue lächelte, *danke Sma, aber ich habe ja immer ne Wurst dabei*.
Kerstin schaute sich um,
*wird noch jemand vermisst und erwartet … oder wollen wir los? *
Blue, *man weiss nie, wo man was kriegt, Kerstin*.
Anna die Kommandantin von Carima war mit Anwesend,
sie schaute sich kurz um, *lasst uns gehen*.

So brachen alle auf und folgten Kerstin bis zum Schamanenplatz.
Anna schaute das niemand zurück blieb.

Dort angekommen, erwartete sie schon Susi die Schamanin.

Susi, *schön, dass ihr alle den Weg gefunden habt … lasst uns beginnen*.
So stieg sie hinauf,
zu ihrem Platz und ließ ihren Blick über die Menge gleiten.

Schamanin Susi erhob ihre Stimme, *Kala verehrte Gäste und Amazonen …
wir werden heute das Fest für die Tag-Nacht-Gleiche feiern …
das ist ein Tag an dem sich die Gottheiten Pallas und Lunaris am Himmel,
abwechseln*.
Smaragd verstand von sowas gar nichts und ließ sich auf den Boden plumpsen,
hinter Kerstin. Danach mampfte sie zufrieden weiter an ihrer Keule.

Susi sprach weiter erklärend, *Pallas wird ab jetzt weniger zu sehen sein,
die Tage werden kürzer … Lunaris wird dafür länger am Himmel zu sehen sein,
die Nächte werden länger*.
Dabei schaute sie durchs anwesende Volk,
*das bedeutet für uns, wir werden unsere Lager füllen,
damit wir auch die kalte Zeit gut überstehen werden …
wir werden unsere Behausungen auf den Winter vorbereiten,
damit wir nicht erfrieren*.

Sie hielt kurz inne und sprach dann weiter,
*zur Erinnerung all dessen und auch um unseren Dank an die Götter zu geben,
… weil sie uns so gut beschützt haben … veranstalten wir dieses Fest,
wie in jedem großen Sonnenlauf*.
Die Schamanin erklärte weiter, *zunächst kommt der Dank an die Götter …
dann zeigen wir den Göttern wie mutig wir sind,
wenn sie uns beistehen … danach feiern wir am Strand,
wo die Hofdame Kerstin, das Festmahl aufgedeckt hat*.

Als der Tiger das hörte, vom Festmahl rief sie laut begeistert auf,
*jaaaa* und nickte heftig dazu. *Bbbrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr*
Blue zwinkerte dem Tiger zu.
Der Tiger strahlte bis zu den Ohren.

Die Schamanin schaute nun in den Himmel hinauf und spricht lauter,
*Gott Lunaris wir danken dir, für den Schutz unserer Männer …
und für deinen Mond, der uns in der Nacht bescheint*.

Susi die Schamanin sprach weiter, *Göttin Cialia,
wir danken dir für die Fruchtbarkeit aller Geschöpfe und Pflanzen …
wir hoffen, du wirst uns auch im nächsten Frühling beistehen*.
*Für den Wald und aller darin lebenden Tiere, die uns Nahrung und
Felle geben, danken wir dir Göttin Artemis*.

Susi die Schamanin, *für das Wasser, welches uns erfrischt,
Blumen zum Wachsen bringt, danken wir dir Göttin Disopia*.
*Göttin Aenigna, hab Dank für deinen Wind, der den Samen der Pflanzen
über die Welt verteilt, und unsere Schiffe bewegt*.
*Göttin Arithrea, wir danken dir für die Ernten auf den Feldern,
die in deinem Schoß, die Erde, wachsen und gedeihen*.

Alle hörten gespannt zu …
Susi die Schamanin, *wir danken dir Pallas, Göttin des Feuers und der Sonne.
Du beschützt uns vor Feinden, die in unser Land einfallen könnten und schenkst
uns die Wärme und das Licht*.

Susi reckt die Arme in den Himmel und erhebt die Stimme,
*Götter der Amazonen, wir danken euch für euren Beistand*.
Danach senkte sie die Arme und sprach mit normaler Stimme weiter.
*Nun werden wir uns gleich auf den Weg machen*, spricht nun zu den Gästen,
*für den Weg müssen wir unseren Mut zeigen*.

Susi, *die Götter sehen nun auf uns … ihr erinnert euch an das riesige Krokodil,
mit Namen Emma? *
Einige der Anwesenden nickten.
Smaragd begann zu schnuppern und machte die Augen weit auf.
*GLUBBSCH SCHLUCKT*.
Sie roch die Gefahr…
Susi die Schamanin erklärte weiter, *im Sumpf wo es nun lebt gefällt es
ihr so gut und legt dort viele Eier … einige Eier verkauften wir in Carima …
Kerstin hat mit den Eiern einen schönen kraftvollen Kuchen gebacken …
aber einige Eier haben wir ausbrüten lassen …
diese kleinen Krokodile haben wir großgezogen*.

Peter schwelgte kurz in Erinnerung an Kerstins Kuchen, *der war lecker*.
Robin schaute besorgt zur Schamanin hinauf, *oh je*.

Susi, *sie sind nun, ich will nicht sagen handzahm,
aber sie beißen nicht mehr so oft zu*.
Einige schmunzelten darüber,
da sie noch nicht wussten was geschehen wird.

Prinz Lennard nickte und murmelte, *... als offizieller Vertreter des
Königshauses an dieser Feier ... werden die mich besonders beobachten ...
die Götter … und dieses verdammte Kokodi...ngens ... bestimmt auch ...*.
Susi die Schamanin, *auf jeden Fall können wir auf ihnen reiten …
und ihr könnt es auch …
wer also gerne seinen Mut beweisen möchte reitet auf einem Krokodil
zum Strand, zur Feier*.
Manche schauten die Schamanin etwas geschockt an …

Smaragd schaute schief zu Susi hin, die sich vor den Absperrzaun stellte.
Canidio legte den Kopf leicht schief und schaute zu Susi.
Robin hat sich verhört.
Susi die Schamanin ließ sich nicht irritieren und erklärte weiter,
*ihr könnt den Weg über das Kriegerdorf nehmen oder über das Späherdorf …
links herum oder rechts, herum … wir treffen uns alle am Strand,
wo Kerstin das Festmahl vorbereitet, hat*.
Nun entfernte sie die Holzbretter und ließ die Jungen Krokodile frei.

Peter schwang sich auf eins der Krokos,
*aber bitter vorsichtig. Die sind nur ein bisschen zahm*.
Smaragd knurrte drohend, *ROOOAAARRR!!! *
und begab sich in Deckung.
Robin, *zum Festmahl gibt es die, die nicht angekommen sind? *
Anna staunte, *Peter ist mutig*.
Peter, *ich hab schon geübt*.
Noch waren die Leute, vor allem die Gäste,
zwiegespalten und beobachteten,
wie die Amazonen auf die Krokodile sprangen.
Das Herz rutschte ihnen, ein Stock tiefer.

Dennoch war ihr Ehrgeiz gepackt und sie wollten Mut beweisen.
Smaragd beobachtet, wie Anna die Kommandantin das machte.
Also sprang sie todesmutig auf den Rücken,
von so einem Vieh und krallte sich fest.

Einer nach dem anderen folgte der Handlung der Kommandantin,
und überwand seine Angst.
Sie bestärkten sich gegenseitig.

Manche Krokos eilten davon, bevor sie Jemand anspringen konnte …
doch es hatte genug Tiere und Susi schaute das sie alle eins, erwischten.
Smaragd hatte sich fest auf eins der Kroko gekrallt,
es lief mit ihr einfach los … es folgte dem Kroko von Kerstin.

Irgendwann war Kerstin außer Sicht, doch dem Tiger sein Kroko lief weiter …
außer Kontrolle.

Der Tiger hatte keinen Plan, wohin das Vieh läuft,
und traute sich auch nicht abzuspringen …
aber es schien in die richtige Richtung zu laufen.
Smaragd sah den Strand und das Fest Mal …
doch das Kroko lief einfach ungebremst daran vorbei …

Das Kroko begab sich mit Smaragd ins Wasser.
Die Kleine holte im letzten Moment tief Luft. *BLUBBER, BLUBBER*.
Sie patschte Unterwasser dem Tier auf den Kopf.
Das schien es aber nicht zu merken.
Trotzdem wendete es und schwamm an den Strand.

Smaragd nutzte den Moment, als es aus dem Wasser kam,
und sprang von dem Tier und rannte wie geölt in Deckung.
Sie wusste genau, dass sie eine Beute wäre von so einem Tier.

Sofort eilte sie zu den anderen auf den Steg hinauf,
da wo des ganze Festmahl aufgebaut wurde…

Einer nach dem anderen, kam mit einem Kroko angelaufen…
Erleichtert setzten sie sich an die Tische und stärkten sich.


Auch Smaragd stärkte sich nach der ganzen Aufregung.

Dabei linste sie zwischen den Brettern hindurch nach unten und beobachtete ihr Kroko.

Immer mehr, gesellten sich hinzu … und fanden den Weg zur Festtafel.
Ob mit, oder ohne Kroko.

Die Leute feierten bis tief in die Nacht…

Danke Amazonien … die Krokos waren eine witzige Idee.